Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, hat die Deutsche Bahn AG in vielen Orten Deutschlands ihre Reisezentren geschlossen, und weitere Schließungen stehen bevor. Nun droht Reisenden mit Behinderung weiteres Ungemach. Die Bahn hat zum 31. Dezember 2004 bundesweit sämtliche Verträge mit Reisebüros und Bahnagenturen gekündigt. » Diese Kahlschlagspolitik der Bahn bedroht die Mobilität der Menschen mit Behinderung und schränkt ihre Lebensqualität weiter ein, denn Auskunft und Fahrkartenverkauf in Reisebüros stellen für uns eine wichtige und nötige Hilfe dar «, betont Peter Gramatzky, Bundesvorsitzender des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK).
Er erklärt: » Die Fahrkartenautomaten, die als Ersatz für die Schließung der Reisezentren aufgestellt wurden, sind für Rollstuhlfahrer nicht nutzbar. Die Tastatur ist zu hoch angebracht, und außerdem sind sie nicht unterfahrbar. Die Bahn setzt mit dieser Vorgehensweise ihre Konsolidierungspolitik zu Lasten der Reisenden mit Behinderung fort. Dieses Geschäftsgebaren ist unsozial. « Abschließend forderte Gramatzky die Bahn auf, rechtzeitig noch vor dem Jahresende Regelungen zu treffen, die sicherstellen, dass Reisende mit Behinderung auch künftig zu zumutbaren Bedingungen Fahrkarten kaufen können und nicht auch noch gezwungen sind, "schwarz" zu fahren.
Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.