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Kevin Kleiber in MexikoLöhnberg: Rund 460 Projekte und Personen haben die Chance, den mit 10.000 Euro dotierten Publikumspreis des Deutschen Engagement Preis zu erhalten. Ein Projekt, das für den Publikumspreis vorgeschlagen wurde, ist das Projekt von Kevin Kleiber und seinem Team mit dem Titel "Mobilität beginnt im Kopf". Ottmar Miles-Paul vom Projekt "Gute Nachrichten zur Inklusion" führte mit Kevin Kleiber, der selbst einen Rollstuhl nutzt und einen Auslands-Freiwilligendienst mit Unterstützung des in Essen ansässigen Vereins Behinderung und Entwicklungszusammenhang (bezev) absolviert hat, folgendes Interview. Noch bis zum 19. Oktober um 23:59 Uhr kann für den Publikumspreis des Deutschen Engagement Preis und damit auch für das Projekt von Kevin Kleiber und seinem Team abgestimmt werden.

Ottmar Miles-Paul: Sie haben bereits einige Auslandsreisen unternommen und beim Freiwilligen-Dienst mit Unterstützung des Vereins Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit (bezev) mitgemacht. Wo waren Sie bereits und welche Impulse haben Sie von diesen Auslandsaufenthalten zurück nach Deutschland gebracht?

Kevin Kleiber: Ich habe bereits 19 Länder auf fünf Kontinenten bereist. Neben den persönlichen Eindrücken, die mich haben reifen lassen, habe ich natürlich auch immer ein bisschen Inklusion in den Ländern mitbekommen und dadurch auch neue Sichtweisen entwickeln können. Diese versuche ich hier in Deutschland einzubringen. Die größte Erfahrung war sicherlich der Freiwilligen-Dienst in Mexiko. Dort hatte ich die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum neue Erfahrungen zu machen, sowie neue Kulturen und Sichtweisen kennen zu lernen und dadurch mich weiter zu entwickeln. All diese Erfahrungen haben mir eine gewisse Gelassenheit in Situationen verschafft. Und die möchte ich gepaart mit den Eindrücken durch mein Projekt in Deutschland vermitteln und dadurch andere Menschen inspirieren, ihre eigenen Ziele zu verwirklichen. Ich möchte aber auch der Gesellschaft zeigen, dass wir von anderen Ländern lernen können und dadurch Inklusion ein globales Thema ist.

Ottmar Miles-Paul: „Mobilität beginnt im Kopf“ ist nicht nur ein Projekt, das Sie zusammen mit Freunden gestartet haben, sondern ein Projekt, für das man aktuell noch bis zum 19. Oktober um 23:59 Uhr beim Publikumspreis für den Deutschen Engagement Preis abstimmen kann. Worum geht es dabei?

Kevin Kleiber: Das „Projekt Mobilität beginnt im Kopf“ heißt einfach übersetzt, dass man alles machen kann, wenn man sich es vom Kopf her zutraut. Das heißt, erst mal schauen, was möchte ich und dann im zweiten Schritt schauen, wie kann ich das umsetzen. Bei meinem Projekt „Mobilität beginnt im Kopf“ geht es also darum, Grenzen im Kopf zu überwinden, die neben der Beeinträchtigung die größte Hemmschwelle bei uns Menschen sind. Das ist das Ziel für beeinträchtige Menschen, aber auch für den Rest der Gesellschaft. In unserem Projekt wollen wir Menschen mit Beeinträchtigung dabei unterstützen, sich selber mehr zuzutrauen, aber auch aufgrund ihrer vorhandenen Fähigkeiten und ihres Potenzials Anerkennung und einen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Ottmar Miles-Paul: Und wie kam es zur Nominierung für den Preis?

Kevin Kleiber: Zur Nominierung für den Deutschen Engagement Preis kam es wie folgt: Ich habe mit einem befreundeten Kameramann einen Film über meinen Freiwilligen-Dienst und meine sonstigen Aktivitäten gedreht und mit einer befreundeten Journalistin ein Buch über meine Erfahrungen geschrieben. Das Ziel dahinter ist einfach, andere Menschen mit Beeinträchtigung zu inspirieren, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen und dem Rest der Gesellschaft zu zeigen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen Potenziale haben und nicht unbedingt am Rand der Gesellschaft stehen müssen. Nach meiner Rückkehr aus Mexiko, die wegen Corona früher stattfinden musste als geplant, habe ich mich mit meinem Team in diese Arbeit gestürzt und dann durch eine E-Mail vom Verein Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit (bezev) von dem Fairwandler-Preis erfahren.

Das ist ein Preis für entwicklungspolitisch engagierte junge Menschen, der durch die Karl Kübel Stiftung verliehen wird. Mit diesem Preis wurden wir im März 2022 in der Kategorie „Fairändern“ für unsere Inklusionsarbeit ausgezeichnet und sind dadurch berechtigt, an dem Deutschen Engagement Preis teilzunehmen.

Ottmar Miles-Paul: Sollten Sie den Publikumspreis des Engagemtpreises gewinnen, haben Sie schon eine Idee, was Sie mit dem Preisgeld von 10.000 Euro machen würden?

Kevin Kleiber: Was ich mache, wenn ich den Preis gewinne? Natürlich gibt es dafür Pläne. Wir sind gerade in einer Vereinsgründung und natürlich würde dieser Preis helfen, das ganze Projekt noch weiter voranzutreiben. Aber die Nominierung hat uns durch die Aufmerksamkeit, die ich zusammen mit meinem Team bereits erfahren habe, schon sehr voran gebracht.

Ottmar Miles-Paul: Und wenn Sie nicht gewinnen, welche Pläne stehen derzeit im Mittelpunkt Ihres Wirkens?

Kevin Kleiber: Wie gesagt, an erster Stelle steht die Vereinsgründung. Mit dem Verein im Rücken möchte ich Vorträge halten und eigene Veranstaltungen organisieren, so dass man mich, mein Buch und das Thema Inklusion erleben kann.

Ottmar Miles-Paul: Vielen Dank für das Interview.

Kevin Kleiber: Es war mir eine Freude!

Link zur Abstimmung und zu den Infos zum Projekt von Kevin Kleiber und seinem Team

Link zu allen für den Publikumspreis nominierten Projekten und weiteren Infos

Links über Filme zum Projekt von Kevin Kleiber:

https://www.youtube.com/watch?v=UmLO6mUEF68&t=1s

https://www.youtube.com/watch?v=GTepUlYyjcc&t=1s