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Ines Helke und Hubertus Heil: Foto: Thomas RafalzykBerlin: "Unsere Demokratie braucht Menschen, die sie mit Leben füllen." So brachte es der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, auf den Punkt als er am 20. September Bürgerinnen und Bürgern ehrte, die auf seinen Vorschlag hin den vom Bundespräsidenten verliehenen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihr herausragendes soziales Engagement im Kampf gegen soziale Ausgrenzung erhielten. Ines Helke vom Gebärdenchor HandsUP aus Hamburg ist eine davon, die sich mit besonderem Engagement für die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung einsetzt.

Ines Helke wurde als Gründerin des inklusiven Gebärdenchors „HandsUp“ für ihr Engagement für Menschen mit Behinderung, insbesondere für Menschen mit Hörbehinderung ausgezeichnet, wie es auf der Internetseite des BMAS zu den Ehrungen vom 20. September heißt. Im Pressetext zur Verleihung des Verdienstordens heißt es zum Wirken von Ines Helke:

„Ines Helke, Diplom Sozialpädagogin, engagiert sich seit vielen Jahren für Menschen mit Hörbehinderung/Kommunikationsbehinderung und für Gebärdensprachnutzerinnen und -nutzer. Ihr Anliegen ist die barrierefreie Kommunikation in allen Lebenslagen, weil sie selbst von Geburt an hörbehindert ist. Seit vielen Jahren ist sie in der Kinder- und Jugendgruppe für außerschulische Bildung im Bund der Schwerhörigen e. V. Hamburg (BdS) ehrenamtlich aktiv. Zusätzlich bietet sie als Expertin in eigener Sache in der Selbsthilfegruppe Eltern hörbehinderter Kinder im BdS Beratung an. Sie leitet Workshops und Seminare, damit Gebärden, Gebärdensprache, Gebärdenpoesie und Kommunikation gestärkt und gefördert wird.

Als Inklusionsbotschafterin unterstützt sie Netzwerkarbeit, damit Empowerment von Menschen mit Behinderung sichtbar wird. Im Fachausschuss Bildung der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten – Selbsthilfe und Fachverbände e. V. setzt sie sich für die Deutsche Gebärdensprache und für die individuellen Kommunikationsbedürfnisse ein.

Im Jahr 2014 entwickelte sich ein inklusiver Gebärdenchor `HandsUp` im Sozialraum treffpunkt.altona, in dem Menschen mit und ohne Behinderung von Ines Helke mit ihrem Fachwissen in der Gebärdensprachkultur und ihrer Expertise in Gebärden gestärkt und gefördert werden. Der Gebärdenchor begleitet ausgewählte Lieder in Gebärdenpoesie. Zusammen mit einem Dolmetscherteam bereitet sie die Gebärdenbilder in einfacher Sprache vor. Des Weiteren werden Gebärdenlernvideos mit Musik und mit Untertitel vorbereitet. Barrierefreies Lernen für Menschen mit geistiger Behinderung oder mit Lernbeeinträchtigung ist ihr sehr wichtig. Bildung muss Freude, Spaß und Begeisterung bereiten. Das Bildungsrecht ist ihr ein sehr wichtiges Anliegen. Was zunächst als Workshop Gebärden in der Erwachsenbildung – Bildungsnetz Hamburg für Menschen mit Behinderung im treffpunkt.altona von alsterdorf assistenz west gGmbH – begann, hat sich zu einem beeindruckenden Projekt entwickelt.

Menschen mit und ohne Behinderung begeistern bei unterschiedlichen Bühnenauftritten das Publikum. Mit Animation zeigt Ines Helke Gebärden von den Liedern in Richtung Publikum und ermutigt zum Mitmachen. Mit `HandsUp` wird Gebärdenpoesie zur gelebten Inklusion. Menschen mit Behinderungen müssen in der Mitte unserer Gesellschaft ein Gesicht in der Kulturszene bekommen. Im Jahr 2020 wurde Ines Helke als eines von 20 ehrenamtlichen Mitgliedern in den Landesbeirat zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung der Freien und Hansestadt Hamburg berufen. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, welche ein Menschenrecht ist, ist zu ihrer wichtigen Lebensaufgabe seit Jahren geworden. Ganz im Sinne `Nichts über uns – ohne uns`.“

Link zu weiteren Infos und zu den Filmberichten über Ines Helke und andere Geehrte

Link zu Bildern von der Veranstaltung

Link zur Aufzeichnung der Veranstaltung zur Ordensverleihung – ab Minute 14